In diesen Tagen feiern die Deutschen den Mauerfall und sich selbst. Die Ertrotzung der Freiheit hat viele Väter. Sie beäugen sich misstrauisch und preisen ihre eigenen Verdienste.
Leser fragen, welche von den 14 Kandidaten ich als nächste SPD-Vorsitzende erwarte. Ich will so leichtsinnig sein, öffentlich zu spekulieren. Obwohl die Vorstellungs-Tour noch lange nicht zu Ende ist. Obwohl nicht einmal fünf Prozent der abstimmungsberechtigten 426000 Parteimitglieder bei den Bewerbungsauftritten erwartet werden.
Der Normalverdiener sitzt vor dem Fernseher und rechnet mit, was das Klimapaket der Bundesregierung für ihn bedeutet. Benzin und Diesel sollen Jahr für Jahr teurer werden.
Mit einer Aussage hat die Radikalen-Sprecherin Recht: „Wir haben unser Ziel, die IAA zu stören, schon erreicht.“ Die Anführerin, die sich hinter dem Kriegsnamen Tina Velo (schweizerisch für Fahrrad) verbirgt, hat mit Blockaden und Beschimpfungen jede Menge Aufmerksamkeit auf ihre Kampftruppe „Sand im Getriebe“ gelenkt.
Auf dem Frankfurter Flughafen beobachte ich Tausende Menschen mit mürrischem Gesichtsausdruck. Ihr Missmut ist ganz offensichtlich nicht die Folge von Flugscham, die ihnen Politiker der Grünen einreden wollen. Sie ärgern sich nicht, dass sie fliegen müssen, sondern sie sind verärgert, dass sie beim Fliegen behindert werden.
Die Bildung von Regierungen in Sachsen und Brandenburg ist vor allem deshalb so kompliziert, weil CDU und SPD mit der AfD nichts zu tun haben wollen. Sie fürchten jeden Kontakt wie der Teufel das Weihwasser und halten sich ängstlich an das Lied „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“.
In Wahlreden warnen die Sozialdemokraten vor einer Spaltung der Gesellschaft, aber tatsächlich spalten sie selbst mit fiesen Methoden. Aus Angst vor dem Untergang wollen sie sich als Klassenkämpfer profilieren und den Zorn des Volkes auf die Reichen lenken. Sie missachten Fakten und Daten, um skrupelloser gegen Besserverdiener hetzen zu können.
Über Annegret Kramp-Karrenbauer ist ein Buch erschienen mit dem Titel „Ich kann, ich will und ich werde“. Nach mehreren Pannen müssen die ehrgeizigen Aussagen in Zweifel gezogen werden. Dass AKK will, ist unbestreitbar, aber dass sie vieles nicht kann und möglicherweise nicht Kanzlerkandidatin wird, zeichnet sich ab. Dass die CDU-Vorsitzende sich in einem Interview zu Fantasien über den Parteiausschluss des Mitglieds Hans-Georg Maaßen hat verleiten lassen, ist mehr als eine Tollpatschigkeit.
Ich musste die Stelle zweimal lesen, um sicher zu sein: Er hat es tatsächlich gesagt. Volker Bouffier, der Ministerpräsident des Landes Hessen, hat heute in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ behauptet: „Es war der erste Mord an einem Politiker nach dem Krieg.“ Er sprach über die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.