Die CDU hat einen neuen Helden: Daniel Günther aus Kiel. Mit sensationellen 43,4 Prozent hat er die Landtagswahl in Schleswig-Holstein gewonnen und kann sich deswegen als erfolgreichster Ministerpräsident der Union Deutschland feiern lassen. Selbst die CSU in Bayern, die gerne mit ihren hohen Wahlergebnissen angibt, kann mit den 43 Prozent nicht mithalten.
Wenn Kanzler Olaf Scholz im Parlament manchmal in die Runde blickt und ganz ehrlich vor sich hin denkt, könnte er gelb werden vor Neid. Er könnte – wirklich nur vor sich selbst – bedauern, dass er in seiner Fraktion kein Mitglied hat wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die zur FDP gehört. Und er könnte sich unglücklich fühlen, dass parteitaktische Notwendigkeiten ihn zwangen, die Genossin Christine Lambrecht zur Bundesministerin der Verteidigung zu ernennen.
Das sinkende Ansehen von Olaf Scholz hat wesentlich damit zu tun, dass er mit vielen Worten wenig sagt. Die Verschleierung seiner Gedanken praktiziert er mit zwei Methoden: als Solist und im Dialog. Wenn er eine Rede hält, spart er zwar nicht mit Worten, aber mit Inhalt. Wenn er in Interviews konkret gefragt wird, gibt er sich die größte Mühe, abstrakt zu antworten.
Wenn Frank-Walter Steinmeier sich öffentlich für seine Putin-freundlichen Irrtümer entschuldigt, vergisst er gern die andere Seite der Medaille. Für seine Anrempeleien der amerikanischen Regierung entschuldigt er sich nicht. Er müsste weit zurückgehen in seinem Lebenslauf und müsste erkennen lassen, dass er seit seinen politischen Anfangsjahren als 19-jähriger Jungsozialist zum antiamerikanischen Flügel der SPD gehörte.
Selten hat jemand so peinlich und so öffentlich an seinem Posten geklebt wie die Ministerin Anne Spiegel von den Grünen. Beladen mit Pannen und Patzern, der Täuschung und Lüge überführt, saß sie bis heute Mittag als Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz. Gestern bat sie öffentlich um Entschuldigung.
In diesen Tagen denke ich oft darüber nach, ob mir Wladimir Putins brutaler Charakter hätte auffallen können. Es ist jetzt fast einundzwanzig Jahre her, dass ich ihn besucht und interviewt habe. Dabei kam es zu zwei ganz unterschiedlichen Begegnungen. Nach langen Bemühungen und mithilfe freundlicher Fürsprecher war es gelungen, einen Interviewtermin zu erreichen. Im September 2001 waren wir zu einem Gespräch im Kreml verabredet.
Der Triumph der SPD im Saarland ist ohne Zweifel vor allem das Verdienst ihrer Spitzenkandidatin Anke Rehlinger. Die absolute Mehrheit ist das Ergebnis einer klassischen Persönlichkeitswahl. Die Saarländer trauen ihr zu, die vielen Probleme des Landes zu lösen. Sie haben die resolute Frau als Wirtschaftsministerin in guter Erinnerung und fühlen wahrscheinlich auch patriotischen Stolz, weil ihre künftige Landeschefin die Farben des Saarlands auch als Leichtathletin erfolgreich vertreten hat.
Sie ist meine Heldin, meine bewunderte Kollegin. Marina Owsjannikowa hat in fünf Sekunden mehr für die Informationsfreiheit in Russland geleistet, als tausend Leitartikel von außerhalb bewirken können. Die ganze Welt und vor allem das von Staatspropaganda vergiftete russische Publikum haben gesehen, wie sie hinter die Sprecherin der Hauptabendsendung sprang und ihr selbst gemaltes Schild vor die Kamera hielt. „Kein Krieg“ war darauf zu lesen und „Hier werden Sie belogen“.
Der Freiheitswillen der Ukrainer hat viele Gesichter. Sie wecken Sympathie in der ganzen Welt. Ein Bild, eine Szene hat mich tief beeindruckt. Ich höre und sehe sie immer wieder, bin jedes Mal aufs Neue begeistert und bewegt. In der von russischen Soldaten attackierten Hafenstadt Odessa haben sich Chor und Orchester der heimischen Oper auf die Straße gestellt und für ihre Mitbürger gesungen. Ihre Lieder waren voller Symbolik.