Die „Bild am Sonntag“ schreibt, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet sei „gelernter Jurist“. Der Leser könnte daraus den Eindruck gewinnen, die drei Bewerber um den CDU-Vorsitz hätten den gleichen Ausbildungsstand.
Die Peinlichkeit ist gewaltig. Während in Israel, Großbritannien und den USA Millionen Bürger schon gegen Corona geimpft sind, hängen Deutsche frustriert in telefonischen Warteschleifen. Es fehlt an dem Impfstoff, der in Deutschland entwickelt wurde.
Durch die SPD geht ein Riss. Die Sozialdemokraten streiten über die Bewaffnung von Drohnen. Sie streiten seit 2014. Die Verteidigungsexperten der Partei weisen genau wie die Generäle der Bundeswehr darauf hin, dass Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan genau wie Zivilisten vor Überfällen und Hinterhalten geschützt werden könnten. Die Drohnen haben Kamera-Augen, aber keine Waffen.
Fairer geht’s nicht. Kollegial und rücksichtsvoll saßen die drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz nebeneinander im Adenauer-Haus und beantworteten Fragen von Mitgliedern. Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen unterscheidet nicht viel. Sie sind alle drei männlichen Geschlechts, bekennen sich zum katholischen Glauben, stammen aus Nordrhein-Westfalen und duzen einander seit Jahren.
Will Markus Söder Kanzler werden? Nach jedem seiner Auftritte werde ich gefragt. Hier also mein JA, ABER. JA: sein Ehrgeiz ist unbegrenzt. Er traut sich das Amt zu. Je häufiger er neben Angela Merkel sitzt, desto genauer weiß er, dass er das auch kann. Aus vielen gemeinsamen Stammtischrunden, aus Gesprächen vorher und nachher kann ich beurteilen, dass er schnell, clever und witzig ist und sich in jedem Amt weiterentwickelt hat.
In welche Richtung steuert die AfD? Welcher Flügel setzt sich durch? Sechs Millionen Wähler wollen wissen, wohin sich die Partei entwickelt, die sie zur stärksten Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag gemacht haben. Von ARD und ZDF bekamen sie keine Antwort. Für solche Informationen sind die Nachrichtensendungen zu knapp. Die „Tagesschau“ berichtete heute gerade einmal zwei Minuten vom Parteitag.
Wie komme ich dazu, die Partei Die Linke als SED-Erben zu bezeichnen? Leserin Angela S. schickt mir vorwurfsvoll eine Mail aus dem schönen Erzgebirge und grübelt, ob ich ignorant oder dumm sei. Stellen wir uns also mal ganz dumm und fragen, was aus der SED geworden ist. Sie wurde nie aufgelöst oder gar verboten. Ihre Mitglieder mussten sich nicht entnazifizieren lassen wie die Genossen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei.
So einfach kann Franziska Giffey ihre Affäre nicht abschütteln. Um dem Plagiatsvorwurf wegen ihres Doktortitels zu entgehen, hatte sie der Öffentlichkeit mitgeteilt, sie werde ihn ab sofort nicht mehr führen. Ihre Parteigenossen begrüßten den Schritt „voller Respekt“ und spekulierten auf das Ende der Debatte.
Hinter den Masken wird weitergekämpft. Auf vielen Ebenen können die Mitglieder der CDU beobachten, wie sich die drei Kandidaten für ihren Vorsitz um öffentliche Aufmerksamkeit bemühen. Vor allem Armin Laschet will die sechswöchige Verschiebung des Wahlparteitags nutzen, um Sympathiepunkte zu sammeln.